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Legionellenschutz

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Legionellen sind gramnegative, aerobe Stäbchenbakterien. Es wurden bisher mehr als 40 verschiedene Arten mit über 60 serologisch unterscheidbaren Gruppen identifiziert. Legionella pneumophila Serogruppe 1 ist hauptverantwortlich für Infektionen beim Menschen. Die Infektion erfolgt durch Einatmen Legionellen-kontaminierter Wassertröpfchen oder versehentliches Eindringen von Legionellen-kontaminiertem Wasser in die Luftröhre.

Es werden zwei Arten von Erkrankungen unterschieden:

  • die Legionärskrankheit oder Legionellose, eine schwere Form der Lungenentzündung. Bei behandelter Krankheit liegt die Sterberate bei 20 % und bei unbehandelter Krankheit bei 80 %
  • das Pontiac-Fieber, dessen Krankheitsbild einer „Sommergrippe“ ähnelt und das keinen Krankenhausaufenthalt erfordert

Legionellen können in jedem Trinkwasser vorhanden sein (Trinkwasser ist nicht steril). Bei Wassertemperaturen kleiner 20 °C sind sie zwar lebens- aber nicht vermehrungsfähig.

Voraussetzungen für die Vermehrung sind:

  • Wassertemperaturen zwischen 20 und 50 °C und ein pH-Wert zwischen 5,0 und 8,5. Optimale Vermehrung erfolgt bei Wassertemperaturen zwischen 35 und 45 °C
  • Biofilme in Rohrleitungssystemen. Legionellen werden in Biofilmen von Protozoen z.B. Amöben aufgenommen und vermehren sich intrazellulär. Andere in den Biofilmen lebende Mikroorganismen liefern wichtige Nährstoffe zu deren Versorgung
  • Versorgung mit Nährstoffe u.a. Härtebildnern (Ca2+, Mg2+), Eisen-Verbindungen (Korrosionsprodukte) und organische Substanzen z. B. Aminosäuren (Cystein)

Grundsätzlich kann jeder Mensch an einer Legionelleninfektion erkranken.

Folgende Risikogruppen sind besonders gefährdet:

  • Gestresste Menschen
  • Reisende
  • Ältere Menschen (> 50 Jahre)
  • Kranke Menschen insbesondere HIV-Infizierte, Organtransplantierte, Chemotherapiepatienten
  • Starke Raucher
  • Menschen mit hohem Alkoholkonsum
  • Chronisch Lungenkranke